

Schon seit einiger Zeit wird in Deutschlad eine Diskussion über die Einführung einer Zuckersteuer geführt. Ärzte und Verbraucherschützer fordern vor allem auf zuckerhaltige Getränke und Snacks eine Sondersteuer von 20 %. In Großbritannien, Frankreich, Ungarn, Finnland und Mexiko gibt es bereits eine solche Steuer und dort zeigt sie auch Wirkung.
In Mexiko beispielsweise, wo die Zuckersteuer schon 2014 eingeführt wurde, ging der Konsum der besteuerten Getränke im ersten Jahr um ca. 6 % zurück; im zweiten Jahr nach Einführung der Steuer sogar um 12 %. In Ungarn reagierten die Hersteller auf die Sondersteuer: Um eventuellen Einnahmeeinbußen vorzubeugen, reduzierten sie den Zuckergehalt ihrer Getränke um etwa 40 %.
Aber zuckerhaltige Getränke sind natürlich nur eine Seite der Medaille.
Wie viel Zucker essen wir tatsächlich?
Wenn ich ein Stück Kuchen, Kekse, Eis oder Schokolade esse, dann weiß ich, dass da jede Menge Zucker drin ist. Aber beim Krautsalat? Tatsächlich enthält auch der durchschnittlich 15 g Zucker pro 100 g, obwohl den darin kaum einer vermutet.
Laut WHO sollte ein Erwachsener nicht mehr als 50 g Zucker täglich zu sich nehmen; das entspricht etwas mehr als 10 Teelöffeln. In der Realität kommen wir aber ganz leicht auf das Doppelte bis Dreifache ohne es zu merken.
Oft ist uns einfach nicht bewusst, wie viel Zucker in vermeintlich gesunden Lebensmitteln versteckt ist. Selbst wenn z.B. auf Fruchtsaft der Hinweis „kein zugesetzter Zucker“ steht, ist trotzdem Zucker enthalten. In dem Fall ist es zwar kein Haushaltszucker, aber der natürliche Zucker, der in Obst enthalten ist, nämlich Fructose. Apfelsaft enthält z.B. rund 100 g Zucker pro Liter!
Und genauso verhält es sich auch mit einer Vielzahl von anderen Lebensmitteln, von denen wir erst einmal annehmen, dass sie gesund sind. Die gezuckerte Variante der Cornflakes, die wir zum Frühstück verzehren, enthält durchschnittlich 35 g Zucker bzw. 12 Zuckerwürfel, Fruchtjoghurt kommt auf 200 g mit etwa 25 g Zucker bzw. 8 Zuckerwürfel daher, 100 g Curryketchup enthalten ebenfalls ungefähr 25 g Zucker usw. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen; vom Frühstück bis zum Mitternachtssnack verstecken sich unendlich viele Zuckerwürfel in unseren gewohnten Lebensmitteln.
Um hier nicht die empfohlene Menge von 50 g Zucker pro Tag zu überschreiten, muss man schon ganz genau hinschauen beim Einkauf. Wer die Zutatenliste liest, der wird viele Inhaltsstoffe mit der Endung –ose finden. Dabei handelt es sich immer um Zucker, wie z.B. Saccharose (Haushaltszucker), Lactose (Milchzucker), Glucose oder Dextrose (Traubenzucker), Maltose (Malzzucker) u.v.m. Durch die vielen verschiedenen Bezeichnungen sollen wir einfach nur in die Irre geführt werden über den tatsächlichen Zuckergehalt eines Lebensmittels.
Es ist ganz interessant und vor allem aufschlussreich, einmal selbst den Test zu machen, wie viel Zucker man eigentlich pro Tag so zu sich nimmt. Wer am Abend dann Schwarz auf Weiß die Zahl auf Papier sieht, wird meist überrascht sein.
Zu viel Zucker ist nicht nur schädlich für unseren Körper sondern auch für unser Gehirn!
Kaum ein anderer Stoff verbreitet sich nach der Nahrungsaufnahme so schnell in den Blutgefäßen wie Zucker. Einmal dort angekommen, steigt der Blutzuckerspiegel an. Bei einem hohen Blutzuckerspiegel schüttet unsere Bauchspeicheldrüse dann viel Insulin aus, um die Zuckermenge auszugleichen. Denn das Insulin ist dafür verantwortlich, dass der Zucker aus dem Blut in die Zellen gelangt, wo er dann weiter verarbeitet wird.
Zu viel Zucker macht uns nicht nur dick und schädigt unsere Zähne, er kann auch den gefährlichen Typ-2-Diabetes auslösen. Schüttet unser Körper über einen langen Zeitraum viel Insulin aus, um den Zucker verarbeiten zu können, werden unsere Zellen irgendwann insulinresistent. D.h. sie reagieren nicht mehr auf das Insulin und nehmen den Zucker aus dem Blut nicht mehr auf. In Deutschland erkranken jedes Jahr ungefähr eine halbe Millionen Menschen an dieser Stoffwechselerkrankung.
Auch unser Herz leidet unter einem zu hohen Zuckerkonsum. Forscher der US Gesundheitsbehörde konnten in Untersuchungen einen direkten Zusammenhang zwischen der Höhe des Zuckerkonsums und tödlichen Herzerkrankungen herstellen. Demzufolge erleiden Menschen, deren Nahrung zu mehr als 25 % aus Zucker besteht, drei mal so oft einen Herzinfarkt wie diejenigen, die weniger als 10 % Zucker zu sich nehmen.
Und auch bei der Entstehung von Krebs scheint Zucker eine nicht unerhebliche Rolle zu spielen. Statistisch gesehen treten viele Krebsarten besonders oft bei Diabetikern auf. Bekannt ist auch, dass Tumorzellen zum Wachstum sehr viel Zucker brauchen.
Offensichtlich schadet Zucker aber nicht nur unserem Körper, sondern auch unserem Gehirn. Wissenschaftler der Berliner Charité unterzogen 141 gesunde Senioren einem Test: Sie sollten eine halbe Stunde lang 15 Wörter im Gedächtnis behalten. Die Teilnehmer mit einem hohen Blutzuckerspiegel erinnerten sich an durchschnittlich zwei Wörter weniger. Der Teil ihres Gehirns, der für Lernen und Gedächtnis zuständig ist, war kleiner und schlechter strukturiert als der der Testpersonen mit niedrigerem Blutzuckerspiegel. Nicht nur deshalb, sondern auch weil Demenz überdurchschnittlich oft bei Diabetikern auftritt, vermuten Forscher hier ebenfalls einen Zusammenhang zum Zuckerkonsum.
Zucker macht süchtig
Immer wenn Nahrung unsere Zunge berührt, wird diese Information über Sensoren an unser Gehirn weitergeleitet. Wenn wir nun etwas Süßes schmecken, schüttet unser Gehirn Dopamin aus. Dopamin ist ein Glückshormon, das nicht nur durch Zucker, sondern auch durch Drogen freigesetzt wird. Unser Gehirn gewöhnt sich schon nach kurzer Zeit an eine ständige Zuckerzufuhr, so dass wir immer mehr davon aufnehmen müssen, um diesen Glücksrausch zu empfinden. Zucker hat demzufolge ein enormes Abhängigkeitspotenzial und das weiß die Lebensmittelindustrie geschickt zu nutzen.
Denn mit Zucker wird fast alles genießbar. Zucker überdeckt selbst appetithemmende Geschmacksstoffe, z.B. Bitterstoffe. Wer also ein Lebensmittel verkaufen will, muss nur genug Zucker zusetzen.
Und das tun sie dann auch. Zucker ist in rund 80 % aller verarbeiteten Lebensmittel enthalten, auch in solchen mit Bio-Siegel. Mitarbeiter der Universität Hohenheim untersuchte Müslis und Frühstücksflocken für Kinder, und zwar nur solche mit Bio-Siegel. Pro 100 Gramm fanden sie durchschnittlich 22,5 Gramm Zucker. Damit bekommt ein Kind beim Frühstück schon die Hälfte der von der WHO empfohlenen Höchstmenge für einen ganzen Tag – und die gilt für Erwachsene.
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